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Deutscher Bibliotheksverband
Fördernewsletter 16. April 2025

Editorial

Liebe Abonnent*innen der Fördermittelliste,

vor dem Hintergrund stagnierender öffentlicher Haushalte und zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten gewinnt die strategische Diversifizierung von Finanzierungsquellen an Bedeutung. Während staatliche Mittel weiterhin eine tragende Rolle spielen, entwickeln sich private Zuwendungen – bspw. individuelle Spenden oder testamentarische Verfügungen – zunehmend zu tragenden Säulen nachhaltiger Finanzierung.

Ein Blick auf die aktuelle Spendenentwicklung unterstreicht diese Tendenz: Die "Bilanz des Helfens 2024" weist ein Spendenvolumen von 5,1 Milliarden Euro auf individueller Ebene bei einer durchschnittlichen Einzelspende von 43 Euro aus. Auch wenn die Zahl regelmäßiger Spender*innen rückläufig ist, zeigt sich insbesondere bei den 30- bis 39-Jährigen eine steigende Spendenbereitschaft – ein Indiz für sich wandelnde gesellschaftliche Engagementformen.

Diese Veränderungen spiegeln sich auch in den thematischen Schwerpunkten der Spenden wider. Die Präferenzen verschieben sich zugunsten sozialer, bildungsbezogener und ökologischer Projekte. 56 % der Spendenmittel verbleiben im Inland – ein deutliches Zeichen für die Bedeutung lokal verankerter Initiativen.

Ein weiterer relevanter Aspekt der Finanzierungsdiversifizierung ist das gemeinnützige Vererben. Etwa 20 % der Befragten zwischen 50 und 70 Jahren – unter jenen mit aktueller Spendenpraxis sogar rund 30 % – ziehen in Betracht, eine Organisation testamentarisch zu bedenken. Umwelt- und Tierschutz sowie Kinder- und Jugendhilfe stehen dabei im Fokus. Dass rund 90 % der Befragten über diese Möglichkeit informiert sind, verweist auf ein zunehmendes gesellschaftliches Bewusstsein für gemeinwohlorientiertes Handeln über das eigene Leben hinaus (Quelle: Spendenmonitor 2024).

Damit das Potenzial individueller Zuwendungen nachhaltig ausgeschöpft werden kann, bedarf es klarer strategischer Grundlagen und verlässlicher Rahmenbedingungen. Vertrauen ist hierbei das zentrale Fundament. Fundraising-Strategien, die auf konsistente Kommunikation, nachvollziehbare Wirkungsberichte und den Aufbau langfristiger Beziehungen setzen, fördern nicht nur die finanzielle Stabilität, sondern stärken zugleich die gesellschaftliche Verankerung und Legitimität gemeinnütziger Organisationen.

Ihre EU- und Drittmittelberatung
Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (knb)
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (knb)

Inhalt

1. Gemeinsam Digital: Projekte der digitalen Leseförderung 2025

2. EU fördert Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt

3. Europäische Förderung für Kulturerbe-Datensätze

4. Medienkompetenzförderung 2025 in Berlin und Brandenburg

5. The Europe Challenge 2025/26

6. Förderung für Klimaanpassung in Kommunen

7. Kurswechsel Kultur - Netzwerk. Richtung. Inklusion.

8. Fördermittel für literarische und historische Projekte in Berlin

9. Ehrenamt gewinnen. Engagement binden. Zivilgesellschaft stärken.

10. Digitalisierung von rund 2,7 Millionen historischen Zeitungsseiten

11. Transparenz bei Publikationskosten: openCost

12. Informationsbudget im Open-Access-Kontext

13. Mit vereinten Kräften mehr erreichen: Bibliotheksfreundeskreise

14. Praxisnahe KI-Ressourcen für den Alltag

15. Open Access meets KI" - ENABLE!-Werkstatt

Ausschreibungen

1

Gemeinsam Digital: Projekte der digitalen Leseförderung 2025

Im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, welches kürzlich nach einer positiven Zwischenevaluation in seiner Wirksamkeit bestätigt wurde, schreibt der Deutsche Bibliotheksverband e.V. aktuell eine zusätzliche Förderrunde seines Programms „Gemeinsam Digital! Kreativ mit Medien“ aus. Vergeben werden unterjährig frei gewordene Mittel für Projekte im Zeitraum vom 15. September bis 15. Dezember 2025. Unterstützt werden dabei insbesondere Bibliotheken in ländlichen Räumen, die mit medienpädagogischen Ansätzen bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche für das digitale Erzählen und Lesen begeistern. Die maximale Fördersumme beträgt 10 000 Euro; Anträge können bis zum 05. Mai 2025 eingereicht werden.

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2

EU fördert Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt

Die Europäische Kommission hat im Rahmen des CERV-Programms (Citizens, Equality, Rights and Values Programme, Daphne-Strang) einen Aufruf zur Förderung von Projekten veröffentlicht, die geschlechtsspezifische Gewalt sowie Gewalt gegen Kinder bekämpfen. Gefördert werden u. a. Prävention, Opferschutz und Kinderschutzstrukturen. Auch Bibliotheken könnten als Orte der Aufklärung, niedrigschwelliger Beratung und gesellschaftlicher Teilhabe bedeutsame Projektpartner in diesem Kontext sein. Anträge sind bis 07. Mai 2025, 17:00 Uhr MESZ einzureichen.

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3

Europäische Förderung für Kulturerbe-Datensätze

Das von der Europäischen Kommission geförderte European Cloud for Heritage OpEn Science (ECHOES )-Projekt, verantwortlich für die Infrastruktur der European Collaborative Cloud for Cultural Heritage, ruft Kultureinrichtungen dazu auf, qualitätsvolle Datensätze für die europäische Kulturerbe-Cloud bereitzustellen. Unterstützt werden bis zu zwölf Vorhaben mit jeweils bis zu 60 000 Euro. Bewerben können sich insbesondere kleinere oder ressourcenschwächere Einrichtungen aus Horizont-Europa-Ländern. Frist für die Einreichung ist der 15. Mai 2025, 23:59 Uhr.

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4

Medienkompetenzförderung 2025 in Berlin und Brandenburg

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) fördert auch 2025 Projekte zur Stärkung der Nachrichten- und Informationskompetenz in Berlin und Brandenburg. Im Rahmen der Schwerpunktausschreibung „Zwischen Tanz, Trends und Challenges“ werden insbesondere Vorhaben gesucht, die Chancen und Risiken von Kurzvideoplattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube Shorts thematisieren und Kompetenzen im Umgang mit diesen Formaten stärken. Gefördert werden u. a. niedrigschwellige Bildungsangebote direkt auf den Plattformen selbst. Parallel dazu können im Rahmen der themenoffenen Ausschreibung Projektideen eingereicht werden, die sich innovativ mit anderen Aspekten der Medienkompetenz auseinandersetzen. Antragsberechtigt sind nicht-kommerzielle Träger und Einzelpersonen ab 18 Jahren. Die Antragsfrist endet am 23. Mai 2025, 12:00 Uhr.

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5

The Europe Challenge 2025/26

Die Europäische Kulturstiftung lädt in Partnerschaft mit weiteren Förderinstitutionen zur Teilnahme an der Europe Challenge 2025/26 ein. Gesucht werden Bibliotheken und lokale Initiativen, die mit kreativen Projektideen soziale, digitale oder ökologische Herausforderungen vor Ort angehen. Für die Umsetzung stehen Fördermittel von bis zu 10 000 EUR sowie ein umfangreiches Begleitprogramm mit Mentoring sowie europäischem Austausch bereit. Einsendeschluss ist der 29. Mai 2025, 12:00 Uhr MESZ.

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6

Förderung für Klimaanpassung in Kommunen

Das Bundesumweltministerium hat im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz einen neuen Förderaufruf zur kommunalen Klimaanpassung veröffentlicht. Gefördert werden konzeptionelle Ansätze, die Klimavorsorge, Biodiversität und natürlichen Klimaschutz auf lokaler Ebene synergetisch verbinden. Antragsberechtigt sind ausschließlich Kommunen; Bibliotheken jedoch können konzeptionell in entsprechende Vorhaben eingebunden werden. Anträge sind bis zum 15. August 2025 einzureichen; eine Förderung von bis zu 90 Prozent der Kosten ist möglich.

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7

Kurswechsel Kultur - Netzwerk. Richtung. Inklusion.

Mit dem Programm Kurswechsel Kultur – Netzwerk. Richtung. Inklusion. unterstützen die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Baden-Württemberg und das Zentrum für Kulturelle Teilhabe (ZfKT) bis zu neun Kultureinrichtungen dabei, Barrieren abzubauen und Inklusion strukturell zu verankern. Über drei Jahre hinweg führen die teilnehmenden Häuser eigene Projekte durch, organisieren Netzwerktreffen und erhalten fachliche Begleitung. Eine digitale Info-Veranstaltung findet am 13. Mai 2025 von 10:30 bis 11:30 Uhr via Zoom statt (Anmeldung unter kurswechsel-kultur@lkjbw.de); Fördermittelanträge sind bis zum 30. Juni 2025 möglich.

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8

Fördermittel für literarische und historische Projekte in Berlin

Die Stiftung Preußische Seehandlung fördert kulturelle und wissenschaftliche Projekte mit klarem Berlin-Bezug. Unterstützt werden insbesondere literarische Veranstaltungen sowie historische Forschung zur Berliner und brandenburgisch-preußischen Geschichte. Antragsberechtigt sind ausschließlich gemeinnützige Organisationen mit gültigem Freistellungsbescheid. Die jährlich wiederkehrenden Fristen für die Antragstellung sind der 28. Februar und 15. Juli.

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9

Ehrenamt gewinnen. Engagement binden. Zivilgesellschaft stärken.

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) fördert mit ihrem Mikroförderprogramm zivilgesellschaftliche Projekte in ländlichen und strukturschwachen Regionen – etwa zur Qualifizierung, Sichtbarmachung oder Motivation von Ehrenamtlichen. Auch für Initiativen im Bildungs- und Kulturbereich, wie ehrenamtlich getragene Bibliotheken oder deren Fördervereine, kann die Ausschreibung relevant sein. Anträge für das Jahr 2025 sind fortlaufend möglich, ein Projektstart ist frühestens acht Wochen nach Antragstellung möglich.

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10

Digitalisierung von rund 2,7 Millionen historischen Zeitungsseiten

Im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „Die deutschsprachige Presselandschaft im ‚langen‘ 19. Jahrhundert“ hat die Staatsbibliothek zu Berlin rund 2,7 Millionen Seiten aus 22 Zeitungstiteln aus den Jahren 1820 bis 1920 digital zugänglich gemacht und per OCR erschlossen. Neben bedeutenden Berliner Blättern wie der Berliner Morgenpost wurden auch Ausgaben aus Breslau und Königsberg einbezogen, um die publizistische Vielfalt der Kaiserzeit differenziert zu dokumentieren.

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11

Transparenz bei Publikationskosten: openCost

Das Projekt openCost wird für drei weitere Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG) gefördert. Ziel ist der Ausbau einer offenen Infrastruktur zur strukturierten Erfassung und standardisierten Bereitstellung von Publikationskosten. Geplant sind u. a. die Weiterentwicklung des Metadatenschemas, ein generisches Internformat, ein Validator zur Qualitätsprüfung sowie der Ausbau der EZB um eine Vertragsregistry. Die Einbindung der Fachcommunity bleibt zentraler Bestandteil des Projekts.

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12

Informationsbudget im Open-Access-Kontext

Das DFG-Projekt Transform2Open hat ein modulares Referenzmodell zur strategischen Zusammenführung von Bibliotheksetats, Drittmitteln und weiteren Finanzierungsquellen im Open-Access-Bereich veröffentlicht. Die Publikation bietet wissenschaftlichen Einrichtungen praxisnahe Orientierung, ergänzt durch eine anpassbare Excel-Checkliste zur Erfassung und Bewertung relevanter Kostenstrukturen.

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Termine

13

Mit vereinten Kräften mehr erreichen: Bibliotheksfreundeskreise

Am 07. Mai 2025 um 18:00 Uhr veranstaltet der Bundesverband der deutschen Bibliotheks-Freundeskreise (BdB) ein kostenfreies Online-Seminar, das Wege zur erfolgreichen Gründung und Etablierung eines Freundeskreises aufzeigt – von rechtlichen und organisatorischen Grundlagen über Finanzierungsmöglichkeiten bis hin zu erprobten Praxisbeispielen. Das 90-minütige Webinar findet via Zoom statt, eine Anmeldung ist per E-Mail (uwe.janssen@bibliotheks-freundeskreise.de) erforderlich.

Quelle/ Weitere Informationen
14

Praxisnahe KI-Ressourcen für den Alltag

Von 29. April bis 23. Oktober 2025 lädt das Haus des Stiftens zumeist von 11:00 bis 12:00 Uhr zu kostenfreien Webinaren ein, die praxisnah in den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Non-Profit-Bereich einführen. Die Veranstaltungen widmen sich den Themenfeldern KI-Tools, Kommunikation und Fundraising und vermitteln unabhängig voneinander anwendbares Wissen zur effizienten Nutzung digitaler Technologien im Arbeitsalltag gemeinnütziger Organisationen.

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15

Open Access meets KI" - ENABLE!-Werkstatt

Am 15. Mai 2025 von 16:00 bis 17:30 Uhr lädt ENABLE! zu einer Online-Werkstatt ein, in der die Auswirkungen von KI auf offene wissenschaftliche Inhalte diskutiert werden. Im Zentrum stehen Fragen nach der rechtlichen Absicherung, der Rolle von CC-Lizenzen sowie der Nutzung offener Daten durch kommerzielle KI-Modelle. Auch die Potenziale offener Infrastrukturen und Herausforderungen für das Wissenschaftssystem werden beleuchtet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Quelle/ Weitere Informationen

Impressum

Dieser Newsletter ist ein kostenloser Service des Kompetenznetzwerks für Bibliotheken (knb) und des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv). Wir freuen uns über Ihre Anregungen oder Kommentare: 
foerderung@bibliotheksverband.de

Für den Inhalt der externen Internetseiten sind wir nicht verantwortlich.
V.i.S.d.P: Dr. Holger Krimmer, Bundesgeschäftsführer

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