Call for Papers

Organisiert von der dbv-Kommission Provenienzforschung und Provenienzerschließung und dem Projekt IN_CONTEXT in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste findet vom 06. - 07.11.2023 der Workshop "Koloniale Kontexte in Bibliotheken" an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz statt. Der Call for Papers endet am 15.06.2023.

Ziel des Workshops ist es, zu diesem Themenfeld Akteure aus Bibliotheken, Interessenverbänden und der Forschung zusammen zu bringen, bereits als einschlägig bekannte Sammlungen vorzustellen und Vorarbeiten für einen Leitfaden zum Umgang mit kolonialen Beständen in Bibliotheken zu leisten. Entsprechend wird der Workshop aus Kurzvorträgen (ca. 15 min) sowie aus Diskussionsrunden zusammengesetzt, um so eine Debatte über Bestände zu kolonialen Kontexten in deutschsprachigen Bibliotheken zu initiieren.

Der Workshop fokussiert auf zwei Themenfelder: Bestände aus kolonialen Kontexten in Bibliotheken (vor allem Bestände aus Unrechtskontexten, wie Plünderungen etc.) sowie Bestände mit Bezug zum Kolonialismus (insbesondere sog. Rezeptionsliteratur). „Koloniale Kontexte“ werden hier breit verstanden und umfassen nicht nur Handeln in direkten bzw. so genannten formalen Kolonialherrschaften. Der Workshop ist daher nicht auf eine Region oder eine historische Phase fokussiert.

Mögliche Themen

  • Geschichte des Sammelns und des Sammlungsaufbaus und Reflexionen über bibliothekarische Spezifika
  • Praktiken kolonialen Sammelns (in Afrika, Nord-, Mittel und Südamerika, Asien, MENA-Region, Pazifikregion)
  • Bestände aus kolonialen Unrechtskontexten, wie der Plünderung von Magdala (1868) oder dem sog. Boxerkrieg (1901) etc.
  • Bibliothekarische Provenienzforschung, Restitutionsforderungen an Bibliotheken, Dialog mit Herkunftsgesellschaften
  • Umgang mit verschiedenen Beständen:
    1. sog. Rezeptionsliteratur, wie Reiseberichte, fiktionale Literatur, kolonialnostalgische oder -revisionistische Literatur etc.
    2. Sonderbestände, wie Karten, Nachlässe, Fotobestände, Zeitungen etc.
    3. „koloniales Wissen“ aus der Zeit des Kolonialismus, wie Beiträge aus Ethnologie, Sprachwissenschaft, Kartographie etc.
    4. Bestände aus kolonialen Kontexten, wie Plünderungen, Kriegen etc.
  • Umgang mit Beständen aus kolonialen Kontexten in digitalen Sammlungen oder anderen Repositorien bzw. Umgang mit Metadaten (Disclaimer, Provenienzangaben etc.)
  • Diskussionsstand zum Selbstverständnis und zur Transparenz in den jeweiligen Bibliotheken

Themenvorschlag einreichen

Bitte schicken Sie ein Abstract (max. 2000 Zeichen, inkl. Leerzeichen) und einen kurzen CV unter Angabe der institutionellen Anbindung bis zum 15.06.2023 (in einer Datei) an in_context@sbb.spk-berlin.de. Die Auswahl der Beitragenden erfolgt bis Ende Juni 2023. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem nachfolgenden Download. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an in_context@sbb.spk-berlin.de.

Call for Papers zum Download

Logoparade dbv, Staatsbibliothek zu Berlin, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste