Am 6. Mai ist die ehemalige Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv), Prof. Dr. Gabriele Beger, verstorben.

Prof. Dr. Gabriele Beger war von 2006 bis 2009 Vorsitzende des dbv sowie Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Bibliothek & Information Deutschland (BID). In dieser Zeit setzte sie sich auf Bundesebene vor allem für die Themen Digitalisierung, Urheberrecht und Open Access ein. Zudem war sie die erste Ethikbeauftragte des dbv sowie Vertreterin des dbv in der „Kommission Bibliothekstantieme“ der Kultusministerkonferenz.

Volker Heller, Bundesvorsitzender des dbv: „Mit Prof. Dr. Gabriele Beger verliert die Bibliothekswelt eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Als Bibliotheksexpertin und talentierte Juristin wurde sie für ihre faktenbasierte und zugleich pragmatische Haltung und die damit verbundene klare Kommunikation stets sehr bewundert. Wir denken an die Angehörigen und Freunde unserer wunderbaren Kollegin.“

Gabriele Beger hat in Berlin eine Ausbildung zur Bibliotheksassistentin gemacht und studierte im Anschluss Bibliothekswissenschaften und Jura. 2002 promovierte sie zum Thema 'Urheberrecht und elektronische Bibliotheksangebote – ein Interessenkonflikt', ein Thema, das Bibliotheken unter Anderem in Hinblick auf das E-Lending bis heute beschäftigt.

Von 1992 bis 2005 war sie Direktorin der Berliner Stadtbibliothek, die sie 1996 in die Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin führte und deren Vorstand sie bis 2005 war. 2005 wechselte sie an die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, wo sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2018 als Direktorin tätig war.